Ehrenamtliche Helfer tragen die Vesperkirche

Ravensburg (sz) – Am 20. Januar startet in der evangelischen Stadtkirche Ravensburg die siebte Vesperkirche. 20 Tage, bis 8. Februar, steht die Kirchenpforte wieder offen für Bedürftige und andere, die Gemeinsamkeit und Wärme erleben möchten. Das Motto: Offen für alle. Die Vorbereitungen für das Spendenprojekt von Diakonischem Werk Ravensburg und den Zieglerschen aus Wilhelmsdorf laufen auf Hochtouren. Das diesjährige Schwerpunktthema der Vesperkirche: Bezahlbarer Wohnraum im Schussental.
Freiwillige und Mitarbeiter im Vesperkirchenbüro sind seit zwei Wochen dabei, die Dienstpläne für die ehrenamtlichen Helfer der Ravensburger Vesperkirche zu erstellen. In diesem Jahr sind nochmal 40 Unterstützer dazu gekommen. „Insgesamt haben sich 340 Menschen gemeldet, die ehrenamtlich für die Ravensburger Vesperkirche arbeiten möchten“, sagt Gerd Gunßer, einer der drei Organisatoren. Das spreche für die Akzeptanz der Vesperkirche. Und immer noch rufen Menschen an, die mitmachen möchten. „Leider mussten wir auch schon Helfern absagen“, bedauert Gunßer. Die diesjährige Schirmherrin der Ravensburger Vesperkirche, Gerlinde Kretschmann, Frau des baden-württembergischen Ministerpräsidenten, hat sich ebenso schon zum ehrenamtlichen Einsatz angekündigt.

Gruppenbild Organisationsteam der Vesperkirche Ravensburg 2015

Befinden sich mitten in den Vorbereitungen zur Ravensburger Vesperkirche (von links): Harald Dubyk, Gerd Gunßer und Friedemann Manz.

Die Einteilung der Dienste ist und bleibt für die Organisatoren eine Herausforderung. Ob an der Kasse, bei der Essenausgabe, bei der Geschirrrückgabe oder in der Kinderbetreuung – jeder soll möglichst dort eingesetzt werden, wo er dies wünscht. Auch wenn das nicht immer möglich ist, da manche Tage und Dienste besonders populär sind. „Für uns sind aber alle Dienste gleich, jede Mitarbeit in der Vesperkirche trägt zum Erfolg bei“, betont Gunßer. Damit wird die Vesperkirche zu einem Großteil von ehrenamtlich Engagierten aus dem Schussental getragen.
Die Unterstützung geht aber noch weiter. Firmen und Kommunen, und hier vor allem die Stadt Ravensburg, tragen erheblich zur Finanzierung bei. Die Stadt Ravensburg finanziert zum Beispiel die Toilettenwagen, ein Ravensburger Autohaus sowie das ortsansässige Deutsche Rote Kreuz stellen jeweils kostenlos ein Fahrzeug zur Verfügung und die Tische für die Kirche kommen unentgeltlich von der Oberschwabenhalle. Und für die ehrenamtlich tätigen Ärzte während der Vesperkirche steht die Dreiländerklinik als Ansprechpartner zur Seite. „Die Hilfe der Unternehmen aus dem Schussental ist nicht mehr wegzudenken und für uns unendlich wertvoll“, sagt Mitorganisator Harald Dubyk. Die Vesperkirche finanziert sich ausschließlich über Spenden. Knapp 15 000 Euro haben die Organisatoren schon gesammelt. „Über 100 000 Euro müssen es am Ende sein, um über 12 000 zu erwartende Gäste satt zu machen und den Kirchenraum drei Wochen lang zu heizen“, sagt Dubyk.
„Die Menschen freuen sich auf die Vesperkirche“, sagt Pfarrer Friedemann Manz. Der Dritte im Organisationsteam weiß, dass die Vesperkirche Themen aufgreift, die die Menschen im Schussental und in der Umgebung umtreiben. So taucht in der Sozialberatung der Diakonischen Bezirksstelle in Ravensburg immer wieder die Frage nach bezahltem Wohnraum im Schussental auf. Für bedürftige Menschen eine stetige Herausforderung. „Deshalb haben wir das zum Thema gemacht“, sagt Manz. Anfang Februar ist in der evangelischen Stadtkirche hierzu eine Podiumsdiskussion geplant.
Wer die Ravensburger Vesperkirche finanziell unterstützen möchte, kann dies unter dem Menüpunkt Spenden tun.